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Rhamsinit der Reiche, der durch Erbauung eines großen Schatzhauses sich berühmt machte.
Der Sage nach soll der Baumeister dieses Schatzhauses einen Stein so künstlich eingefügt haben, daß man ihn, wenn man um die Sache wußte, leicht herausnehmen konnte. Kurz vor seinem Tode, der bald nach der Fertigstellung des Banes erfolgte, entdeckte er das Geheimnis seinen beiden Söhnen. Diese stiegen in das Schatzhaus und nahmen mit, so viel sie tragen konnten. Trotz der aufgestellten Wachen geschahen noch weitere Diebstähle. Da ließ der König Schlingen zwischen die Gefäße legen. Als nun die beiden Brüder eines Nachts wieder kamen, verwickelte sich der eine dermaßen in die Schlingen, daß ein Entkommen unmöglich war. Er ließ sich deshalb, um seineu Bruder vor der Entdeckung zu schützen, von diesem den Kopf abschneiden. Der König, erstaunt, einen kopflosen Leichuam zu finden, ließ denselben an die Stadtmauer hängen und stellte Wächter dabei. Der Bruder des Todten wußte durch eine List diese zu berauschen, nahm den Leichnam weg und begrub ihn. Nun versprach der König, den Thäter frei von Strafe zu halten und ihn zu belohnen, wenn er seine List entdecke, worauf dieser sich dem König stellte, alles erzählte und die Belohnung empfing.
Etwa 600 Jahre nach Rhamsinit dem Reichen wurde Egypten von 12 Königen beherrscht. Diesen wurde, so erzählt ebenfalls die Sage, geweißagt, daß derjenige unter ihnen Alleinherrscher werden solle, welcher einst den Göttern in einem ehernen Gefäße opfern würde. Als nun einst die Könige gemeinschaftlich Trankopfer brachten, hatte der Priester ans Versehen statt zwölf nur elf goldene Schalen mitgebracht. Psamme-tz7o tich, welcher zuletzt stand, bekam keine; da ergriff dieser seinen v. Chr. ehernen Helm und spendete daraus sein Opser. Da die andern Könige hierbei mit Besorgnis an jene Weißagung dachten, verbannten sie ihn in eine öde Gegend am Meere. Priester weißsagten ihm, daß er mit Hülse eherner Männer, welche ans dem Meere aufsteigen würden, seine Herrschaft wieder erobern werde.
Bald daraus stiegen wirklich eherne, d. h. gepanzerte Männer ans Land (wahrscheinlich waren es jonische oder karische Söldner, die er geworben hatte); mit deren Hülse besiegte er seine Mit-fürften und machte sich zum Alleinherrscher. Psammetich und seine Nachfolger beförderten Handel und Seewesen.
Später wurde Egypten den Persern unterworfen (s. A. 3), darnach den Griechen (s. Ba. 12) und endlich den Römern (siehe Bb. 10) Unterthan.
2. Die öabylomer.
a. Die Länder am Euphrat. Ungefähr in der Mitte von Vorder-Asien liegt ein ziemlich hohes und rauhes Gebirge, das
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(Sonbe*). Zwar würden bte Hugenotten in den brei ersten Kriegen mehrmals völlig geschlagen; aber sie errangen in einem 1570 abgeschlossenen Frieden volle Religionsfreiheit außerhalb Paris; dazu würden ihnen vier Städte als Sicherheitsstäbte eingeräumt.
Um bte Resormirten in Sicherheit einzuwiegen, plante Katharina von Mebicis eine Vermählung ihrer Tochter Margaretha mit Heinrich von Navarra. Die Verbinbung kam zu Staube, und am 18. August 1572 saub die feierliche Vermählung zu Paris statt. — Karl Ix., ein wohlwollender, aber leicht erregter Fürst, ; war von feiner Mutier gegen die Hugenotten ausgehetzt worben ; biefe feien, so sagte man ihm, untreue Unterthanen, welche mit ihren Glaubensgenossen im Auslanbe für Frankreich nachtheilige Serbinbungen unterhielten, die Häupter der Hugenotten beabsich- < tigten einen neuen Krieg gegen die katholische Partei u. bergl, nt. Durch berartige Vorspiegelungen war der junge König mit bit- ■ terem Hasse gegen alle Religionsneuerer erfüllt worben, und er beschloß, die Hugenotten alle und zwar auf einmal zu vernichten; j Gelegenheit dazu sollte die Hochzeitsfeier feiner Schwester mit -Heinrich von Navarra bieten, bettn zu biefer würden sich, so ließ sich erwarten, sehr viele und unter biefen auch die Häupter der Partei in Paris einfinden. In größter Stille wurde die Ausführung des Schreckensplanes vorbereitet; bte Nacht vom 23. auf bett 24. August war zur Ausführung bestimmt. Das Kennzeichen der Katholiken war ein weißes Band am linken Arme; auf ein Zeichen mit der Glocke vom Sonore**) sollte die Metzelei be-gittnen; alle ohne Unterschieb sollten niebergemacht werben; nur Heinrich von Navarra und Conds waren ausgenommen, da man sie zum Rücktritt zur katholischen Kirche zu zwingen hoffte.
Am Abend des 23. August befand sich der König in großer Erregung; Zweifel über den Ausfall des Schreckensplanes ängstig- : ten seine Seele. Seine Mutter wich nicht von ihm; sie mußte ihm fortwährend Muth einsprechen. Der Angriff sollte um drei Uhr morgens geschehen; aber schon um 12 Uhr nachts nöthigte man dem Könige den Befehl ab, das Zeichen mit der Glocke zu geben. Kaum ertönte der Glockenfchall, so begann auch schon der Mordangriff auf allen Seiten; 300 Bewaffnete umstellten das Haus Coligny's, erbrachen dasselbe und stürmten hinein; ein junger Mattn stieß dem verdienten Manne den Degen in den Leib, töbtete ihn vollenbs und warf den Leichnam auf die Straße.
*) spr. Kongdee. **) Luwr; es ist der königliche Palast.
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Extrahierte Ortsnamen: Paris Paris Frankreich Navarra Paris Haus_Coligny's
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Elisabeth war die Tochter des Königs Jakobs I. von England. Als ^Friedrich über die Annahme der Krone zweifelhaft war, sprach sie: „Du
lkonntest Dich vermessen, die Hand nach einer Königstochter auszustrecken,
/und es bangt Dir vor einer Dir freiwillig angetragenen Krone! Ich will 1 lieber als Königin Brod essen, als an einer kurfürstlichen Tafel schwelgen."
Friedrich V. empfing noch im Jahre 1619 die Huldigung iber Böhmen, Mähren und Schlesier; darauf verband er sich mit ibem Fürsten Bethlen Gabor von Siebenbürgen, welcher auf -Veranlassung Friedrich's in Ungarn einfiel und das Land dem ^Kaiser wegnahm. Friedrich aber verscherzte sich gar bald die Zuneigung eines großen Theiles der Böhmen und zwar durch sein ^schwaches Benehmen und durch mehrere Misgriffe gegen die Katholiken und gegen die Lutheraner. Während dessen hatte der Kaiser Ibas Haupt der Liga, den durch seine Feldherrngabe bekannten ^Maximilian von Baiern für sich gewonnen; der Papst versprach Geldunterstützung; König Sigismnnd von Polen schickte rthtn 8000 Kosaken zu Hülfe; Spanien versprach, von den Nieder-Ilanden aus die Pfalz zu besetzen, ja der lutherische Kurfürst Jo-Ihaun Georg von Sachsen stellte sich auf die Seite des Kaisers, iiudem er die Lausitz für denselben besetzte.
Sofort rückte nun Maximilian mit einem kaiserlichen und lligistischen Heere in Oestreich ein, und nachdem er dies Land als lunterpsand für seine Kriegskosten einstweilen besetzt hatte, wandte Der sich nach Böhmen. Im Lager der Protestanten war in Folge Äes Vorgehens Friedrichs gegen die Lutheraner Uneinigkeit aus-tzgebrocheu; dazu fehlte ein erfahrener Feldherr, und König Friedlich vergaß in unglaublicher Sorglosigkeit die Schwere seiner Lage.
^So wurde es dem kaiserlichen Heere unter seinem Feldherrn Tilly Weicht das böhmische Heer am weißen Berge bei Prag vollständig zu schlagen (1620). Durch diesen Schlag völlig entnmthigt, 1620 verließ Friedrich mit großer Schnelligkeit das Land und eilte nach ^Schlesien und Brandenburg, und als er daselbst keine Hülse fand, stfloh er nach Holland.
Obgleich das böhmische Heer um ein Drittel schwächer war, als das kaiserliche, so hätte ihm doch der Sieg sicher sein können, da es eine sehr ggünstige Stellung einnahm. Der Feldherr (Christian von Anhalt ersah ciden günstigen Zeitpunkt zum Angriffe, da ein Theil des feindlichen Heeres >21 och nicht auf dem Schlachtfelde erschienen war, und wollte die Schlacht beginnen; dem widersetzte sich aber der Reiteranführer Graf Hohenlohe, und -f0 ging der rechte Zeitpunkt verloren. Kaum eine Stunde nach dem von Zs eiten der Kaiserlichen erfolgten Angriffe befand sich das böhmische Heer rin unaufhaltbarer Flucht. Friedrich war durch den Verlust dieser Schlacht also fassungslos, daß er das Königreich Böhmen ebenso schnell ausgab, als i3er es übernommen hatte.
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zum Verbrechen, wenn Sie ihn nicht zu überwinden suchen!" Das wirkte; der König erwiderte: „Sie sind sehr kühn; Sie sprechen sehr freimüthig zu mir; das vermehrt meine Achtung für Sie. Beruhigen Sie meine Frau!"
Auf Befehl des Königs wurde Friedrich als Gefangener nach Küstrin gebracht und dort in scharfer Haft gehalten. Niemand durfte mit ihm sprechen oder seine Fragen beantworten; Messer und Gabeln, Schreibzeug und Bücher (mit Ausnahme der Bibel), anfangs sogar Licht und Bett, waren ihm entzogen.
Katte hatte versäumt, sich zu retten, und siel nun dem König in die Hände; der andere Vertraute des Prinzen, von Keith, war entkommen. Das Kriegsgericht verurteilte Katte zur Entlassung aus der Armee und mehrjähriger Hast; aber der König änderte dies Urtheil ab, verhängte die Todesstrafe über Katte und bestimmte, daß er vor den Augen des Prinzen hingerichtet werden solle. Friedrich war außer sich, als er hörte, daß der Freund um seinetwillen sterben solle; als derselbe an seinem Fenster vorbei zur Hinrichtung geführt wurde, bat ihn Friedrich flehentlich um Verzeihung, worauf Katte erwiderte, daß er mit Freuden für einen so liebenswürdigen Prinzen sterbe. Als der Streich siel, sank Friedrich in Ohnmacht; nachher übergab man ihm einen Brief Katte's, der von aufrichtiger Reue zeugte und die Bitte enthielt, der Prinz möge dem Könige nicht grollen, da derselbe nur ein Werkzeug der Gerechtigkeit Gottes gewesen sei.
Noch schwebte die Untersuchung gegen den Prinzen; der König war zu Zeiten noch Willens, ihn als einfachen Deserteur zu behandeln und ihm das Schicksal Katte's zu bereiten. Da aber liefen von fast allen europäischen Höfen Vorstellungen und Bitten für Friedrich ein; man machte den König darauf aufmerksam, daß er das Land seines künftigen Herrschers nicht berauben dürfe, ja einer der Dfficiere rief dem Könige entgegen: „Wenn Ew. Majestät Blut verlangen, so nehmen Sie meins; jenes bekommen Sie nicht, so lange ich noch sprechen darf!" Aber auch Friedrich war andern Sinnes geworden; die lange Haft, der Brief feines Freundes und besonders das dringende Zureden des Feldpredigers Müller hatten feinen Sinn erweicht. Voll Freude berichtete Müller darüber an den König und bat ihn, barmherzig zu feilt, wie Gott es fei. Darauf hin versprach der König, den Kronprinzen aus seiner Haft zu entlassen, wenn er eidlich verspreche, von jetzt ab allen Befehlen des Königs willigen Gehorsam zu leisten, und nachdem Friedrich diesen Eid geleistet hatte, erhielt er seinen Degen
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Katte Keith Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
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begann der Zweite schlesische Krieg (1744—1745). Die Preußen nahmen Prag mit Sturm; aber die feindselige Bevölkerung verbrannte alle Vorräthe, so daß großer Mangel im preußischen Heere eiuriß und dieses nach Schlesien Zurückgehen mußte. Im folgenden Jahre ließ Maria Theresia eiu Heer in Oberschlesien einrücken. Bei Hoheufriedberg kam es zur Schlacht (1745), 1745 in welcher Friedrich glänzend siegte; noch in demselben Jahre errang der alte Dessauer den Sieg über die Sachsen bei Kesse ls-dorf, so daß Friedrich in Dresden einziehen konnte, wo es am 25. December 1745 zum Frieden kam, in welchem Maria Theresia die Abtretung Schlesiens bestätigte, wogegen Friedrich ihren Gemahl Franz I. als deutschen Kaiser (1745—1765) anerkannte.
f. Die elfjährige Friedenszeit bis 1756. Nun folgte eine elfjährige Ruhezeit für Preußen, eine Zeit, welche der König sehr gewissenhaft und weise auskaufte. Seine nächste Sorge war die, Schlesien, welches unter der östreichischen Regierung vernachlässigt worden war und durch den Krieg sehr gelitten hatte, zu heben.
Auf fein Betreiben entstanden dort bald Webereien und Spinnereien, der Ackerbau hob sich und der Wohlstand nahm zu; nach zehn Jahren hatte die Bevölkerung ihre frühere Höhe wieder erreicht.
Als Lieblingsaufenthalt wählte der König Potsdam, das er viel verschönern ließ; in der Nähe von Potsdam ließ er das herrliche Schloß Sanssouci erbauen.
In der Nähe dieses Schlosses stand eine Windmühle, welche der König dem Eigenthümer abkaufen wollte, weil das Geklapper derselben ihn bei seinen Arbeiten störte; aber der Besitzer wollte das Grundstück nicht abtreten, weil es Familienerbgut war. Ungeduldig und unwillig sagte der König endlich: „Wenn Du es nicht verkaufen willst, so bin ich Dein König und kann es nehmen. „Ja, Ew. Majestät," erwiderte der Müller, „wenn das Kammergericht in Berlin nicht wäre." Er durfte seine Mühle behalten.
Als diese Mühle zur Zeit Friedrich Wilhelm's Iii. vom Blitze getroffen wurde, ließ dieser König sie wieder ausbauen, weil sie der Geschichte angehöre und ein Zeugnis der Gerechtigkeit Friedrich's Ii. sei.
Sanssouci war die Arbeitsstätte Friedrich's; von dort gingen seine Befehle ins Land; dort hat er angestrengt gearbeitet für seines Volkes Wohl; er sagt von sich selbst: „Ich arbeite, um zu leben." Er hielt es für feine Pflicht, alle feine Kräfte in den Dienst des Volkes zu stellen; „ich bin der erste Diener des Staates," pflegte er zu sagen. Aus allen Theilen des Landes gingen täglich eine Menge Briefe ein, die er selbst las und meist selbst durch kurze, treffende Randbemerkungen erledigte.
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Jede Stunde des Tages hatte ihre Bestimmung; Arbeit und
Erholung wechselten mit einander ab, und diese Tageseintheilung wurde vom König mit großer Strenge inne gehalten. Früh, schon um vier Uhr, stand der König aus, zog sogleich seine Reiter-stiesel an und begab sich an seinen Arbeitstisch, um die währeud der Nacht sür ihn eingegangenen Briefe zu lesen oder sich vorlesen zu lassen. Nachdem die Adjutanten Bericht erstattet und
Befehle empfangen hatten, nahm der König das Frühstück ein,
worauf er eine bis zwei Stunden die Flöte blasend in seinem Zimmer auf- und abging. Darans traten Räthe ein, überreichten ihm die gemachten Auszüge, auf welche er Bescheid ertheilte; darnach las und schrieb er Briese. Punkt zwölf Uhr begann die Mittagstafel. Der König selbst bestimmte Tags zuvor die Gerichte ; an Leckerbissen durfte es nicht fehlen; merkwürdig war seine Abneigung gegen den Rheinwein; er trank fast nur französische Weine. Bei Tische sah er gerne Gesellschaft und zog berühmte Gelehrte und tüchtige Officiere oft zur Tafel, wobei er freie, ungezwungene Unterhaltung liebte. Nach Tische blies er wieder eine Stunde Flöte, dann unterzeichnete er die bereit liegenden Briese und ging spazieren. Die Zeit von vier bis sechs Uhr war schriftstellerischen Arbeiten gewidmet. Nach der Abendmahlzeit, welcher meist ein eine Stunde dauerndes Conzert vorausging, in welchem er oft selbst mitwirkte, versammelte er wieder eine Anzahl gebildeter Männer zu heiterer Unterhaltung um sich. Die Unterhaltungssprache war die französische Sprache, da er das Deutsche nicht liebte, weil er es nicht hinreichend kannte.
Im Jahre 1750 siedelte Voltair nach Berlin über und bereitete dadurch Friedrich große Freude; diese aber dauerte nicht lange, denn bald hatte Friedrich das Wesen dieses Franzosen klar durchschaut und beide schieden, nachdem sie sich viel Unangenehmes gesagt hatten, von einander. Später kam eine Aussöhnung zu Stande, so daß beide wieder brieflich mit einander verkehrten.
Die einmal festgesetzte Lebensweise wurde nur daun verlassen, wenn der König im Krieg oder auf Reifen sich befand. Auf letzteren erkundigte er sich nach allem, ließ Landräthe oder Amtleute neben seinem Wagen herreiten und über ihre Amtsbezirke Bericht erstatten; auch durfte jedermann ihm nahen und ihm Gesuche überreichen oder mündlich vortragen.
Ganz besondere Sorgfalt wandte 'der König dem Ackerbau zu; mit allen Mitteln suchte er denselben zu heben; er zog An-
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düng mit England zu erhalten suchten, entstand Streit in der königlichen Familie, in dessen Folge sie einige trübe Jahre verlebte; der Kronprinz und Prinzessin Wilhelmine mußten sich auf Besehl des Vaters gegen ihren Wunsch verheiraten.
In dem 1733 ausbrechenden polnischen Erbfolgekrieg mußte der König die Waffen für den Kaiser gegen Frankreich ergreifen; aber auch er erntete, wie sein Vater und sein Großvater, vom Kaiser keinen Dank. Derselbe schloß mit Frankreich ohne Vorwissen Preußens Frieden, in welchem er Lothringen an Frankreich abtrat (1735); Berg kam nicht an Preußen, ja der Kaiser versprach es einem andern Fürsten. Friedrich Wilhelm war ergrimmt über diese Behandlung und rief aus: „Der Kaiser behandelt alle Reichsfürsten wie Schubjaks; ich habe das gewiß nicht verdient!" Und auf deu neben ihm stehenden Kronprinzen zeigend, sprach er: „Da steht einer, der mich rächen wird!" Der Kaiser selbst hatte den Vertrag zu Wusterhausen gebrochen; so war anch Preußen nicht mehr an denselben gebunden, und Friedrich d. Gr. hatte später in Folge dessen völlig freie Hand.
h. Friedrich Wilhelms Ende. Friedrich Wilhelms Alter war ein ruhiges. Die wieder hergestellte Eintracht Zwischen ihm und dem Kronprinzen trng wesentlich dazu bei, die letzten Jahre zu verschönern. Im Herbste 1739 wurde der König krank, und der folgende sehr harte Winter vermehrte die Leiden noch. Da ließ der König den Propst Roloff zu sich kommen und bekannte seine Sünden, behauptete aber, daß er alles zur Ehre Gottes gethan habe. Der Propst redete ihm scharf zu, hielt ihm vor, wie manches Urtheil er ohne Noth verschärft, wie manchen er ungerecht zum Tode verurtheilt und wie manche Familie er durch seine Baubefehle arm gemacht habe. Da sprach der König: „Er schont meiner nicht; er spricht als ein ehrlicher Mann und als guter Christ mit mir; ich danke ihm dafür und bekenne, daß ich ein großer Sünder bin." Alle Anwesenden beteten am Bette des Königs, und der König wünschte, Roloff alle Tage bei sich zu sehen. Als gegen das Frühjahr hin des Königs Zustand sich besserte, brachte man den Kranken nach Potsdam. Dort hatte er im Mai einen starken Rückfall der Krankheit; er ließ deshalb den Kronprinzen sehr oft zu sich kommen und besprach sich mit ihm über Staatsangelegenheiten. Nach einer solchen Unterhaltung sprach er zu den Umstehenden: „Ist das nicht große Gnade, daß mir Gott einen so würdigen Sohn gegeben hat?" Dieser küßte
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bahren Frankreichs in der Pfalz eröffnete er jedoch schon im nächsten Jahre wiederum den Krieg gegen Frankreich; doch auch diesmal hielt ihn die unwürdige Politik Oestreichs vom kräftigen Vorgehen ab. Friedrich Wilhelm bezog Winterquartiere tu Franken.
Um sich dieses lästigen und keineswegs ungefährlichen Feindes zu entledigen, veranlaßte Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark. Diesen stellten sich die Bauern, mit Sensen, Heugabeln, Dreschpflegeln 2c. bewaffnet, entgegen; auf ihren Fahnen stand die Inschrift: „Wir find Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten mit Leib und Blut!" Obwohl sie mehrere Erfolge gegen die Schweden zu verzeichnen hatten, so gelang es ihnen doch nicht, sie ganz zu vertreiben. Als daher der Kurfürst von dem schändlichen Treiben der Schweden Kunde erhielt, beschloß er, den Krieg gegen Frankreich auszugeben und fein Land von den Schweden zu befreien. In Eilmärschen verließ er im Frühjahre 1675 Franken und kam schon in vierzehn Tagen in Magdeburg an, tvo er sofort die Thore schließen und die Elbfähre bewachen ließ, damit niemand den Schweden Kunde von feinem Heranrücken bringe. Nach kurzer Rast verließ er mit 6000 Reitern und 1200 Fuß-soldaten, welch' letztere auf Wagen befördert wurden, unter dem Schutze der Nacht Magdeburg. Kaum war er über die Elbe gegangen, so erfuhr er, daß ein schwedisches Regiment in Rathenow eingezogen sei, um von da aus Brandenburg zu nehmen. Aus Anregung des Kurfürsten wurden die Offictere dieses Regimentes tum dem Landrath zu Rathenow zu einem Schmause eingeladen. An demselben Abend erzwang Derfflinger von einem gefangenen Schweden die Losung, dann kleidete er sich und noch einige Ossi-eiere in schwedische Uniform und überlistete so die Wache an der gefährlichsten Stelle der Stadt. Die Wache wurde niedergemacht und das Thor den Brandenburgern geöffnet; innerhalb einer stunde war die Stadt in den Händen des Kurfürsten; das ganze schwedische Regiment war niedergehauen worden.
Dieser glückliche Erfolg hob den Muth und die Siegeszuversicht des Heeres. Die Schweden hatten sich ans Fehrbellin zurückgezogen, wohin ihnen der Kurfürst den Prinzen von Hefsen-Hom-burg nachschickte, damit er mit seiner Reiterabtheilung die Schweden aushalte, bis das Heer selbst zur Stelle sei; doch hatte er den strengsten Befehl erhalten, sich in feine Schlacht einzulassen. Trotz-Dem ließ sich der Prinz in seiner jugendlichen Hitze hinreißen, die Schweden anzugreifen, und war bald genug im Nachtheil. Eiligst sandte er Boten an den Kurfürsten und bat utn Hülfe, welche
Hopf, Lehrbuch, Iii. f,
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laden, gab seine ganze Baarschaft hin und verlangte dafür Semmeln, Brezeln und Zwieback. Diese vertheilte er dann unter die Armen, und später äußerte er über diesen Vorfall, damals habe er zum erstenmal das Vergnügen genossen, sich von den Unterthanen geliebt und Dankesthränen in deren Augen zu sehen.
Vom siebenten Jahre an erhielt der Prinz Männer zu Erziehern, und zwar als eigentlichen Erzieher den General von Finkenstein und als Lehrer einen jungen Franzosen. Diesen ertheilte der König ausführliche Vorschriften über die Erziehung des Prinzen. „Insonderheit muß meinem Sohne eine rechte Liebe und Furcht vor Gott, als das Fundament und einzige Grundsäule unserer zeitlichen und ewigen Wohlfahrt recht beigebracht, hingegen aber alle schädlichen Irrungen und Secten als ein Gift aufs äußerste gemieden und darf in seiner Gegenwart nicht davon gesprochen werdenfo schrieb Friedrich Wilhelm. Der Vater meinte es recht gut; aber die rechte Ausführung seiner guten Absicht unterblieb ; die Religionswahrheiten wurden dem Prinzen in einer Weise vorgetragen, daß er dagegen abgestoßen werden mußte; die Herrlichkeit des göttlichen Wortes hat er nie kennen gelernt; ja der König trug noch dazu bei, ihm dasselbe zu verleiden, indem er ihn oft zur Strafe Psalmen auswendig lernen ließ. Auch die religiösen Uebungen wurden in einer Weise und mit solchem Zwange getrieben, daß Widerwille» gegen dieselben im Herzen des Prinzen entstand. Die Erzieher sollten auch den Prinzen vor Schmeichlern bewahren, damit er nicht hofsährtig werde. Besonders aber sollten sie ihr Augenmerk daraus richten, einen tüchtigen Soldaten aus ihm zu machen; sie sollten ihm einprägen, „daß nichts in der Welt einem Prinzen mehr Ehre zu geben vermöge, als der Degen, und daß er_ vor aller Welt ein verachteter Mensch sein würde, wenn er diesen nicht wieder liebte und den einzigen Ruhm in ihm luchte." Der König verbot strenge, den Prinzen zu verzärteln und zu verweichlichen. Diesen Befehlen zufolge wurde denn auch alle Sorgfalt angewendet, dem Prinzen schon frühzeitig die Neigung des Vaters zum Soldatenwesen einzupflanzen. Schon im zarten Alter vertauschte er die Kinderkleider mit der Uniform; mit allen Regeln des Dienstes wurde er bekannt gemacht. Im ^ahre 1717 gründete der Vater für ihn eine Cadetten-Eompagnie; als zehnjähriger Knabe schon stand er als gemeiner Soldat Wache. Aus 1 einem Zimmer hatte ihm der König ein kleines Zeughaus einrichten lassen; ein tüchtiger Officier ertheilte ihm darin Unterricht im Festungsbau. So konnte Friedrich später wohl von sich
Hopf, Lehrbuch, Hl. n
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich Friedrich Hopf